Wie im Bericht zu unserer wunderbaren Zeit in Australien bereits erzählt, ging es für uns noch weiter weg von Europa in Richtung Fidschi, wo wir ganz tolle Erfahrungen machten. Bereits als wir aus dem Flugzeug stiegen machten wir mit der Herzlichkeit und Gastfreundschaft der Fidschianer Bekannschaft. Wir sind sehr oft die letzten, die aus dem Flugzeug steigen, weil halt alles länger geht mit einem Zweijährigen und wir ja Zeit haben und normalerweise ist die Crew zwar freundlich aber halt angespannt, sie müssen ja ihre sehr engen Fahr- bzw. Flugpläne einhalten und wollen nicht lange auf uns warten müssen. In Fidschi waren wir wieder die letzten und hatten überhaupt nicht das Gefühl, dass wir die Crew nerven. Namik wurde ganz herzlich an die Hand genommen und nach draussen begleitet, und Salim und ich konnten in Ruhe unser Gepäck schleppen.
Namik stieg aus dem Flugzeug, wo bereits das Putzteam wartete und sagte fröhlich „Fidschi!“ (wir hatten uns im Flugi darüber unterhalten, wie sehr wir uns auf Fidschi freuten), woraufhin die ganze Crew ihm mit einem lauten und fröhlichen „Fidschiiii“ und einem super freundlichen Lächeln antwortete. Als er vorbeilief gab es noch mehrere „Highfives“ und wir fühlten uns so willkommen wie noch nie. So geschrieben hört es sich vielleicht nicht so spektakulär an, aber es war so warmherzig und liebenswürdig, wir waren begeistert.
Diese Freundlichkeit zog sich wie ein roter Faden durch unsere Zeit in Fidschi und erwärmte uns noch mehr als die Sonnenstrahlen, unter denen wir dieses wunderschöne Land bereisten. Wobei ich gestehen muss, dass es wesentlich häufiger geregnet hat, als wir erwartet hätten! Aber wir taten es den Fidschianern gleich und genossen das Leben auch bei schlechtem Wetter, wie die Jungs hier, die ihre Surf-Künste im Regen zum besten gaben.
Unsere Reise führte uns auf zwei Inseln und in zwei Hotels, die unterschiedlicher kaum sein konnten.
Mana Island – Einfachheit und Abenteuer
Unser erster Stopp war Mana Island, eine abgelegene, ruhige Insel, auf der wir in einem sehr schlichten Resort unterkamen. Der Komfort war hier minimal. Das Trinkwasser gab es entweder in Form von Regenwasser oder man kaufte sich teures Fiji Wasser, das aber auch knapp verfügbar war. Wir hatten bereits davon gelesen und gingen entsprechend sparsam mit unserem Wasservorrat um, da Regenwasser trinken nicht wirklich eine Option darstellte. Sooo viel Abenteuer muss dann doch nicht sein, schon gar nicht mit einem Zweijährigen auf einer abgelegenen Insel. Wir haben uns noch amüsiert, dass wir nun nur Fiji Wasser trinken, da der Preis dafür in der Schweiz bei fast fünf Franken pro Liter liegt!
Schaut, so gestikuliert Salim wie krass wir dafür sind, das Wasser der Rich Kids zu trinken:
Auch gab es beispielsweise von 15 bis 17 Uhr keinen Strom im Resort, geschweige den Wlan, und die Hotelmitarbeitenden nutzten diese Zeit, um das herrliche Meer zu geniessen und auch bei Regen und hohen Wellen baden zu gehen.
Auch beim Essen gab es gewisse Einschränkungen, es gab „halt das, was der Koch da hatte“ und so wurden wir täglich damit überrascht. Das Essen war immer tiptop, auch wenn es teilweise doch sehr lange gedauert hat, was unsere gesamte Schlafroutine etwas durcheinander brachte, Fiji Time halt😅. Einmal gab es auch ein richtiges Festmahl, das nicht nur köstlich schmeckte, sondern auch dessen Zubereitung ein echtes Highlight war: der Lovo Ofen. Dabei haben sie ein Feuer in einer Erdgrube gemacht, über das Steine erhitzt wurden. Anschliessend legten sie das Essen – in Alufolie eingewickelte Würstchen und Poulet, sowie Kasawa (Maniok) und Breadfruit – auf die heissen Steine und bedeckten es mit Erde, Blättern und Tüchern, um es langsam zu garen. Hier ein kleines Video des Vorgangs, wobei ich leider zu spät kam, um es von Anfang an zu filmen. Das Resultat habe ich euch noch reingepackt, es war köstlich!
Wir hatten uns für das Resort entschieden, weil es ein budgetfreundliches Dive Resort ist und wir uns dachten, dass wir nicht in Fidschi sein können, ohne uns die Unterwasserwelt einmal anzuschauen. Wir haben ein Pärchen aus der Schweiz kennengelernt und beschlossen, mit ihnen jeweils zwei Tauchgänge zu machen. Es war gut, dass wir tauchen waren aber es war jetzt nicht mega spektakulär. Vielleicht haben wir die falschen Spots oder die falschen Tage erwischt aber es war nicht das, was wir uns erhofft hatten. Aber es darf auch mal einfach nur ok sein, oder?
Wir hatten auf der Wasseroberfläche schon mehr Glück und konnten ohne Taucherbrille einen schönen Boxfisch beobachten oder auch eine schöne Meeresschildkröte. Fidschi punktete bei uns wesentlich mehr an und aus der Luft als im Wasser! Hier noch der süsse Boxfisch, der in einer kleinen, durch die Gezeiten gebildete Lagune, umherzog:
Was ich damit meinte, dass Fidschi mehr an und aus der Luft bei uns punktete ist das hier. Wunderschön oder was meint ihr?
Was uns von Mana Island vor allem in Erinnerung bleiben wird, sind die tollen und spannenden Menschen, die wir hier trafen. Nicht nur das Hotelteam war richtig nett und freundlich, auch andere Reisende machten unsere Zeit auf der Insel ganz wertvoll und sehr spannend. Ein paar davon wollten wir in Australien wiedertreffen aber leider hat es sich nicht einrichten lassen. Nun hoffen wir, dass wir es sonst irgendwann mal schaffen, zur gleichen Zeit wieder am gleichen Ort zu sein🥰
Coral Coast – Komfort und Auskurieren auf der Hauptinsel
Nach Mana ging es für uns zur Coral Coast auf der Hauptinsel Viti Levu, wo wir ein komfortables Resort bezogen. Hier war alles etwas luxuriöser: Es gab einen Pool, eine Bar, einen Kidsclub, Happy Hour, und eine Speisekarte mit einer grossen Auswahl an Gerichten – also eine deutliche Abwechslung nach der Einfachheit auf Mana Island.
Wirklich Gebrauch machten wir aber lediglich vom Kidsclub, denn sowohl Salim als auch ich wurden ziemlich krank. Salim hatte sich eine von Fieber und Appetitlosigkeit begleitete Magenverstimmung geholt und bei mir brach ein Tag später eine ziemliche Grippe aus, inkl. Gliederschmerzen und 40 Grad Fieber. Dadurch wurden der Pool, das Restaurant mit der grossen Auswahl sowie die Bar mit Happy Hour ziemlich irrelevant und uninteressant. Der Kidsclub wiederum erleichterte uns echt das Leben. Eigentlich wären Outdooraktivitäten für die Kids angedacht gewesen aber Namik hatte den Kidsclub-Raum mit Spielsachen gesehen und wollte partout nicht draussen spielen. Der Raum war eigentlich abgeschlossen, da eben die Kids draussen spielen sollten, aber sie gaben uns den Schlüssel und wir hatten den Raum für uns alleine. Es war nichts besonderes aber Namik hatte solch eine Freude daran, endlich wieder mit Spielsachen spielen zu können. Und auch für uns war es sehr praktisch, wir konnten abwechselnd mit ihm spielen, ohne mit anderen interagieren zu müssen und ohne unsere Pest überall zu verteilen. Wenn das Bauen mit Lego oder Duplo dann zu anstrengend wurde (und das wurde es tatsächlich🤦♀️) konnten wir uns auf dem Teppichboden etwas hinlegen und Kraft tanken. Das waren so Momente, wo wir uns echt wünschten, wir könnten zuhause sein und dort auskurieren. Aber diese Gedanken verflogen dann schnell wieder, we‘re having the time of our lives! 🥰 hier noch das Bild von Namik und seinem Leuchtturm:
Auch wenn wir durch unsere Krankheit nicht alles voll auskosten konnten, bleibt uns vor allem eines in Erinnerung: Die unglaubliche Freundlichkeit und Herzlichkeit der Fidschianer, die diese Reise so besonders gemacht haben. Hier teile ich gerne noch ebensolche Momente mit euch, wo wir uns einfach nur willkommen und dankbar gefühlt haben🥰
Bevor ich aber den Post noch abschliesse, möchte ich mit euch über Geld reden. Ich weiss, bei uns spricht man nicht über Geld aber wir brauchen eure Hilfe. Habt ihr nämlich schonmal solche Banknoten gesehen?! 7 Dollars? Was ist das für eine Zahl bitte? 😅
Wir waren schon viel unterwegs aber dieser Betrag ist doch sehr aussergewöhnlich oder? 😅💸
Nach unserer Zeit in Fidschi ging es für uns weiter in Richtung Polynesien, nach (oder auf?) Tonga, die Erzählungen dazu folgen schon bald.
Nun sagen wir ganz herzlich VINAKA (danke auf Fiji) und senden euch ganz liebe Grüsse aus der Ferne,
Eure Entdecker-Familie.
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