Wie ihr wisst, ging es nach Taiwan weiter in das - wie es Salim nennt - New York City Asiens: Hong Kong! Und ich weiss gar nicht, womit ich anfangen soll, die Stadt ist einfach grossartig. Übrigens entdeckt Namik gerade die Gegensätze und immer wenn wir ihm sagen, dass er grossartig ist, sagt er "nein, ich bin kleinartig", was wir wahnsinnig süss finden. Es gibt noch weitere solche Beispiele und teilweise ist es richtig witzig, wie so ein Kinderhirn funktioniert.
Also, zurück in die Metropole! Wir hatten eine echt schöne Zeit in Hong Kong und sind begeistert von dieser unglaublichen Stadt.
Es fing schon mit unserer Unterkunft an und die hätte kaum besser sein können: Wir hatten ein fantastisches und preisgünstiges Zimmer im Alexandra Hotel gefunden. Und das Beste daran? Wir waren im 38. Stock untergebracht! Ich hatte im Lift nach oben immer einen Druck in den Ohren, so schnell und hoch war es. Vom Zimmer aus hatten wir einen herrlichen Ausblick, und wenn wir ein bisschen schräg aus dem Fenster schauten, konnten wir sogar die Hong Kong Bay erspähen. Ein kleiner, aber feiner Bonus, der uns jeden Morgen beim Aufwachen ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Schaut, das war unsere Aussicht:
Allgemein punktete Hong Kong bei uns wahnsinnig einfach nur mit seiner Skyline, die ist echt umwerfend. Zum Beispiel, als wir zum Victoria Harbour liefen, um uns die „Symphony of Lights“ anzusehen. Diese tolle Licht- und Musikshow findet jeden Abend um 20 Uhr statt. Mehr als 40 Gebäude auf beiden Seiten des Hafens – auf der Insel Hong Kong und in Kowloon – sind Teil der Show, bei der bunte Lichter, Laserstrahlen und Projektionen synchron zur Musik choreografiert werden. Sie gilt als die grösste permanente Licht- und Klangshow der Welt und erzählt die Geschichte der dynamischen Entwicklung Hongkongs und feiert die Energie und den Fortschritt dieser Wahnsinnsstadt. Und die Energie ist gewaltig! Am Hafen hatte es noch einen kleinen Spielplatz, was den Abend für alle zum vollen Erfolg machte.
Salim kannte Hong Kong bereits und auf meine Frage hin, was ich mir unbedingt ansehen soll sagte er, ich soll mir die Stadt irgendwo von oben aus anschauen. Und so entstand mein Programm zur Me-Time. Salim‘s Me-Time war es übrigens, sich wieder in einem Kura-ähnlichen Sushiresti durch‘s Band zu probieren. Seit Japan sind sowohl Salim als auch Namik die grössten Fans des Kuras und reden immer wieder davon, also verbrachte er seinen freien Abend dort, gemütlich und in Ruhe.
Und ich testete die Kombination aus Sturheit, nicht vorhandener Fitness und die Hong Konger Mittagssonne im Sommer, bei einer mehrstündigen Wanderung zum Victoria Peak. Ich hab echt gedacht ich überlebe das nicht aber ich wollte partout nicht zurückgehen oder nach oben fahren und so quälte ich mich da hoch, zuerst durch die Stadt und dann durch ein schönes Wäldchen. Nach über drei Stunden bin ich dann oben angekommen, völlig verschwitzt, knallrot und ausser Atem. Und dann beraubte mich diese überwältigende Aussicht meines letzten gebliebenen Atems! Es war unglaublich und der Kampf hatte sich definitiv mega gelohnt. Schaut euch das an:
Ich war in Bastellaune und hab euch noch ein Rot-Vergleich mit diesen Farbkarten vom Baumarkt vorbereitet, damit ihr die Farbe meines Gesichts einstufen könnt, so als kleines Spiel für Zwischendurch!
Auf dem Weg nach unten hab ich mich ein bisschen verlaufen und stiess auf den Pinewood Battery Trail, der zu einer historischen Artilleriestellung aus dem Zweiten Weltkrieg führte und echt schön war. Auf diesem Trail befand sich auch eine Fussmassage-Bahn, die meinen geschundenen Füssen wirklich gut tat.
Am Ende des Trails war dann die Artilleriestellung, die verschiedenen Gebäude und Räume waren beschildert und man konnte sich ein bisschen vorstellen, wie es damals ausgesehen hat. Ich hatte mich nie mit dem Krieg in diesem Teil der Welt befasst und es war interessant, etwas mehr als nur die Europa-Sicht zu sehen bzw. zu lernen.
Während ich viele Lebensentscheidungen bereute und mir wünschte ich wäre nicht ganz so unfit, gingen Salim und Namik in den Victoria Park. Wir hatten den Park am ersten Tag entdeckt und liebten die Spielplätze und das viele Grün dort sehr. Allgemein ist Hong Kong so grün, überall Bäume und kleine Parks, was mich echt überraschte. Namik lernte im Park zwei Kiddies kennen und das Trio machte gemeinsam den Spielplatz unsicher. Über solche Begegnungen sind wir immer sehr froh, so kommt der Kleine immer wieder in Kontakt mit anderen Kindern, wobei uns schon bewusst ist, dass wir ihn nach der Reise werden „resozialisieren“ müssen nach so langer Zeit nur mit Mami&Papi.
Und dann kam DAS Highlight unserer Zeit in Hong Kong, zumindest aus Namik‘s Sicht: Disneyland!
Ich muss sagen, Disney macht das schon mega gut. Schon die Zugfahrt dorthin peitscht die Kleinen und Grossen voll auf und macht richtig Bock auf den Freizeitpark, mit toller Deko und vielen Details. Dann kommt man an und beim Hinlaufen hört man die Disneymusik und sieht die Charaktere aus der Kindheit, was so ein wohliges Gefühl auslöst und man wird wieder zum Kind. Drinnen im Park angekommen ist es wie im Wunderland und man läuft bekannterweise von Attraktion zu Attraktion, echt toll. Die beste Bahn war so eine kleine Bootstour durch die Welt, die so schön gemacht und vor allem so schön klimatisiert ist, es war so heiss😅 aber sie ist auch sonst wirklich toll, schaut mal:
Auch im Disneyland gibt es verschiedene Themengebiete, ähnlich wie im Europapark bei uns, halt eher mit dem Fokus auf die Disneywelt mit Toys Story, Frozen, etc.
Wir fanden‘s wirklich schön aber für Erwachsene, die nicht so mega die Disneyfreaks sind, fanden wir es etwas langweilig. Es gibt kaum schnelle Achterbahnen, ausser wir haben sie einfach nicht gefunden. Aber so für die Kleinen ist es tiptop und Namiks Mega-Freude, gepaart mit der Trotzphase von Zweijährigen haben zumindest eine Achterbahn der Gefühle produziert und so gab es auch für uns Höhen und Tiefen😉
Damit schlossen wir unsere Zeit in der Metropole ab und machten uns mit der Fähre auf den Weg nach Macao. Und Macao war absolut genial! Nach ca. 60 Minuten auf dem Südchinesischen Meer taucht man in eine ganz andere Welt ein. Plötzlich waren alle Schilder auf Portugiesisch, und es fühlte sich echt an, als wären wir in Portugal gelandet, obwohl wir mitten in Asien waren. Die Mischung aus asiatischer und portugiesischer Kultur mit einer Prise Las Vegas macht Macao so einzigartig und wir haben es geliebt! Die Stimmung in den Strassen war richtig ausgelassen und fröhlich, es lief Musik, die Häuser erinnerten an Lissabon oder Porto und die Lichtshows der Casinos tauchten das Leben in buntes Licht, absolut grossartig.
Noch eine kleine Anekdote, bevor ich meinen Post beende: wir hatten uns extra ein Hotel mit Pool ausgesucht, wie bereits hier erwähnt muss man den Chef der Familie ja bei Laune halten. Salim und Namik machten sich also bereit, um schwimmen zu gehen. Wie alles mit einem Zweijährigen dauerte es ewig doch dann verliessen sie das Hotelzimmer, ausgerüstet mit Schwimmflügeli und Freude (zumindest Namik, Salim braucht keine Flügeli mehr) und machten sich auf den Weg in den 7. Stock. Es vergingen vielleicht 10 Minuten und sie standen wieder vor der Tür: „Mami, mir bruche gäld“, es herrscht Badekappenpflicht, erklärte der langsam ein biiiisschen gereizte Salim. Ok, Geld eingepackt und wieder davongezogen. Weitere 10 Minuten vergingen und wieder klopfte es an der Tür, die Herren der Familie waren zurück. Das Wasser war so saukalt, dass Namik sich weigerte reinzugehen. Und nun hoffen wir, dass irgendwo auf der Reise wieder Badekappenpflicht herrscht und die Gummidinger nicht so ganz umsonst unsere Reisekasse und Salims Nervenkostüm belastet haben. Toll sehen sie beide schonmal aus, wie ich finde:
Damit schliesse ich meinen Post zu unserer Zeit in den Sonderverwaltungszonen der Volksrepublik China ab und hoffe, euch hat es genauso gefallen wie uns. Wir danken euch von Herzen für‘s Mitlesen und Mitverfolgen und senden euch ganz herzliche Grüsse aus der Ferne!
Die Entdecker-Familie.
Ahh! Übrigens ging es nach Macao auf „die Insel der Götter“ nach Bali, davon berichte ich euch bald!
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