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Carol Flückiger

Osaka: eine Stadt voller Abenteuer und Entdeckungen

Nach unserem Zwischenstopp in Hiroshima ging es für uns weiter nach Osaka und es ging so spannend weiter wie bisher.

Wusstet ihr zum Beispiel, dass in Japan am Valentinstag nur die Frauen den Männern Schoggi (vorzugsweise Lindt-Schoggi) schenken, sie aber nichts erhalten? Am 14. März, also ein Monat später erst, revanchieren sich die Männer dann für die Schoggi mit einem Geschenk. Spannend oder? In Osaka hatte ich das Glück, alleine an einem Kochkurs teilzunehmen und habe im Gespräch mit der freundlichen Kursleiterin von dieser Tradition erfahren.

Ausserdem waren wir in Osaka wieder einmal im Aquarium, haben Autos gebaut, einen berühmten, rennenden Mann und eine riesige Krabbe gesehen und waren Zeugen eines Events, das in Japan sehr selten vorkommt. Aber mal von Anfang an!


Legoland Osaka: Ein Paradies für Gross und Klein


Eine unserer ersten Stationen in Osaka war das Legoland – ein perfekter Ort für kleine Kinder und grosse Kinder, die ein Herz für die kleinen bunten Steine haben. Namik war sofort begeistert und rannte durch das Legoland von Attraktion zu Attraktion und baute und zerstörte ganz viele Figuren. Ich muss ehrlich sagen, ich spiele nicht sooo gerne Lego mit ihm. Ich baue nämlich schon sehr gerne irgendwelche Figuren und er zerstört sie einfach, teilweise noch bevor ich fertig bin. Ich weiss, ich weiss... Kinder sind so und für sie ist das Zerstören nichts schlimmes aber mir macht’s dann einfach viel weniger Spass… Zum Glück gab es im Legoland die perfekte Lösung dafür: in einer Ecke gab es ganz viele verschiedene Bauteile, um selbst kleine Autos zu bauen, die man dann entweder bei einem Rennen oder auf einer Rampe testen konnte. Also habe ich die Autos gebaut und sie Namik zum Testen gegeben. Die meisten meiner Autos waren echt schlecht und sie zerschellten dann am Ende der Rampe. Ihr könnt euch vorstellen, wie der kleine Zerstörer an den fliegenden Bauteilen Freude hatte und immer mehr wollte. So hatten wir beide etwas davon, Win-Win also😅

Es gab auch die Möglichkeit, ganz hohe Gebäude zu bauen und dann auf ihre Erdbebenbeständigkeit zu testen, grosse und kleine Bausteine und sogar ein Workshop, wo man gemeinsam mit einem Profi etwas nachbauen konnte.




Ein klares Highlight im Legoland war eine kleine Bahn, von der aus man Orks und Skelette mit einer Laserpistole abknallen konnte. Da sind wir mehrmals drauf und es war witzig und süss aber doch schon fast beängstigend wie euphorisch der Kleine immer wieder sagte: „nomol abknalle, bäm bäm, nomol!“ jedes Mal wenn wir abstiegen und er wieder anstehen wollte. Dafür dass er erst zwei Jahre alt ist hat er auch echt viel getroffen, könnte also eine steile Gamer-Karriere hinlegen. Stellt euch vor wie stolz sein Papa dann sein wird 😅 und heutzutage gibt es ja sogar Geld für‘s Gamen, lang lebe Youtube.



Das absolute Highlight (für die Erwachsenen😅) war jedoch ein Raum, den wir nur ganz zufällig entdeckten, als wir eigentlich schon gehen wollten. Der Raum war in der Nähe des 4D-Kinos und da ein Kinobesuch mit Namik derzeit nicht möglich ist, gingen wir gar nicht erst in die Nähe davon. Auf der Suche nach den Toiletten sind wir aber daran vorbeigegangen und haben den Raum dann entdeckt. Da haben Lego-Genies die ganze Stadt Osaka mit Legos nachgebaut. Alles, inklusive Baustelle, Flughafen, Baseball-Spiel, Sumo-Kampf, Running Man und noch mehr! Der ganze Raum war animiert und mit einer Liebe zum Detail, die reine Bewunderung in uns auslöste. Was für kreative und hingebungsvolle Menschen dahinter stecken müssen! Ich habe euch hier die unzähligen Videos (jap, ich war wiedermal euphorisch) zusammengestellt und -geschnitten, es ist einfach toll, schaut euch das an:




Osaka Aquarium: Eine Reise in die Tiefen des Meeres


Von der einen Wunderwelt ging es ein paar Tage später in die nächste: Das Osaka Aquarium Kaiyukan. Wir hatten diesen Ausflug noch in der Schweiz geplant als feststand, dass wir nach Osaka gehen würden. In diesem Aquarium kann man nämlich Walhaie sehen, was uns absolut begeisterte. Eeeeines Tages werden wir sie auch in freier Wildbahn sehen aber bis dahin war das Aquarium eine gute Alternative. Ausserdem gehören Aquariumbesuche als Teil unserer Tauch-Indoktrination von Namik ganz klar zum Programm, wie ich euch im Post zu Fukuoka ja bereits erzählt habe.

Namik war so angetan und entspannt von der wunderschönen Meereswelt, dass er sogar eingeschlafen ist. Das war die perfekte Ausrede für uns, um uns hinzusetzen und einfach die wunderschönen Meereskreaturen zu beobachten. Einer der Fische beobachte uns zurück, was ganz witzig war. Zumindest für mich, Salim fand es weniger witzig, da er uns die Sicht auf die Walhaie schon fast versperrte aber wir hatten uns genau vor die Putzstation gesetzt und der Fisch hatte anscheinend wieder eine Reinigung nötig.



Der Besuch im Aquarium in Osaka ist echt zu empfehlen. Geht aber früh genug hin, falls ihr langes Anstehen vermeiden wollt. Wir waren da kurz nachdem es geöffnet hatte und kamen sehr schnell rein, was bei der Hitze eine Wohltat war. Kurz nach Mittag gingen wir dann raus und die Schlange war soooo lang, dass Leute fast bis zur Strasse anstanden. Auch falls es aus irgendeinem Grund nicht geht, dass ihr früh da seid, es lohnt sich, schaut euch diese wunderschönen Kreaturen an:



Das Nachtleben in Dotonbori: Neonlichter und kulinarische Genüsse


Kein Besuch in Osaka wäre vollständig ohne einen Abend im Dotonbori-Viertel. Das Viertel hat uns mit seinen grellen Neonlichtern, den riesigen Leuchtreklamen und der lebhaften Atmosphäre regelrecht geflasht. Überall gab es köstliche Gerüche und riesige animierte Schilder, die zum Probieren der lokalen Spezialitäten wie Gyozas oder Krabben verführen. Die Mischung aus Streetfood, Menschenmassen, bunten Reklamen und nächtlichem Treiben hat eine ganz besondere Stimmung erzeugt. Man konnte die gute Laune und die Gelassenheit der Besuchenden spüren und sich einfach treiben lassen. Da haben wir auch den Glico Running Man gesehen, eine Leuchtreklame, die zum Wahrzeichen der Stadt geworden ist.



Ein Tagesausflug nach Nara: Ruhe und Natur pur


Da Salim schonmal in Osaka war, war die Stadt für ihn per se nicht neu. Wobei er immer sagt: „In Japan siehst du täglich etwas, das du noch nie gesehen hast!“. Deswegen war er auch einverstanden nochmals mit mir nach Japan zu kommen. Trotzdem wollte er etwas neues sehen und entschied sich in seiner „Me-Time“ nach Nara zu gehen. Wir versuchen, uns immer wieder Zeit alleine zu ermöglichen, sitzen wir doch sonst 24 Stunden auf einander, was nicht immer nur schön ist.

Nach mehreren Wochen zusammen hat er sich also auf seinen Tagesausflug nach Nara gefreut. Diese kleine, historische Stadt ist das perfekte Gegenstück zur „Hektik“ (wir sind im Urlaub, da kann man schlecht von Hektik reden aber ihr wisst was ich meine) der Grossstadt. In Nara finden sich beeindruckende Buddha-Statuen und wunderschöne Tempelanlagen, die nicht nur von Personen sondern auch von frei herumlaufenden Rehen besucht werden, was natürlich sehr spannend war. Es gab auch Stände, die Futter für die Rehe verkauften, damit man sie zu sich locken kann während man die Anlagen geniesst. Salim meinte die Rehe wären so schon frech genug und hat darauf verzichtet sie zu füttern😅



Das war aber nicht das besondere Ereignis, von dem Salim Zeuge wurde, das kam erst bei seiner Fahrt zurück nach Osaka und zwar im Zug. Der Zug war nämlich defekt und musste ausgetauscht werden, was eine Verspätung von wenigen Minuten auf dieser Strecke bedeutete. Das ist deswegen so spannend weil so was in Japan echt selten vorkommt. Schon kleine Verspätungen verlangen teilweise sogar schriftliche Entschuldigungen von den Bahnbetreibern! Stellt euch die Bücher vor, die die Deutsche Bahn füllen würde wenn sie bei so kleinen Verspätungen schriftliche Entschuldigungen verfassen müssten. Nichts für Ungut @DB 😅!

Wir waren allgemein so beeindruckt von der japanischen Organisation und Pünktlichkeit. Es ist alles bis ins letzte Detail durchdacht und perfekt beschildert. Das macht das Reisen so viel einfacher, weil man genau weiss, was zu tun ist. Die Japaner denken einfach immer einen Schritt weiter und optimieren jeden Prozess, um die Effizienz zu steigern. Ein Beispiel dafür ist der Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen. Beim Ticketkauf weiss man bereits, wo man sich hinsetzen wird, in welchem Wagen und teilweise sogar auf welchem Platz. Damit der Zug, der einerseits sehr häufig fährt und andererseits nicht sehr lange am Bahnhof hält, auch pünktlich abfahren kann, wird genau beschrieben, wo die Personen am Gleis einsteigen sollen. Und zwar welche Treppe und sogar welche Türe! Dadurch weiss jeder ganz genau, wo er hin muss und der enge Zeitplan kann entsprechend eingehalten werden, echt beeindruckend!


Kochkurs mit Keiko: Okonomiyaki Osaka-Style


Meine Me-Time fand dann wieder in Form eines Kochkurses statt. Ich habe bereits unter anderem in Seoul einen gemacht und liebe es, auf diese Art und Weise mehr über das Essen, die Kultur und die Menschen eines Ortes zu erfahren. Bei diesem Kurs hatte ich noch das Glück, alleine mit der Kursleiterin Keiko zu sein und so konnten wir uns über unsere Kulturen und das Leben in unseren jeweiligen Ländern austauschen. Als ich ihr erzählte, dass ich aus der Schweiz komme hat sie mir eben erzählt, dass Lindt-Schoggi das beliebteste Geschenk zum Valentinstag ist und eben, dass am 14. Februar nur die Männer etwas von den Frauen geschenkt bekommen.

Wir haben beim Kurs aber nicht nur gequatscht sondern auch eine Spezialität aus Osaka gekocht: Okonomiyaki, was eine Art japanischer Pancake ist. Die Hauptzutaten sind Kohl, Ei, Mehl, Wasser, Speck und etwas Öl zum Anbraten. Optional können zum Beispiel auch Mais, Frühlingszwiebeln, getrocknete Crevetten oder Ingwer hinzugefügt werden. Keiko erzählte mir, dass "Okonomi" für "was du willst" steht und "yaki" bedeutet, dass es gebraten wird. Man kann also sein eigenes Rezept machen und diese leckeren Pancakes dem eigenen Geschmack anpassen. Falls ihr das Rezept von Keiko wollt, meldet euch gern bei mir. Zu den Okonomiyakis haben wir noch eine leckere Miso-Suppe gegessen und typischen Grüntee getrunken. Als Abschluss hatte Keiko ein typisch japanisches Dessert vorbereitet, Sakura-Mochi. Sakura bedeutet Kirschblüte und wird oft für Sachen verwendet, die - gleich der Kirschblüte - hellrosa sind. Ich finde das irgendwie einfach süss 🌸

Solltet ihr mal in Osaka sein, empfehle ich Keiko's Kochschule unbedingt, hier findet ihr ihre Webpage, wo sie auch weitere kulturelle Events anbietet. Ihr geht es nicht nur darum, den Touris die japanische Küche und Kultur näherzubringen sondern auch darum, fremde Kulturen kennenzulernen und beide dann zusammenzubringen.




Unsere Zeit in Osaka war ein bunter Mix aus Abenteuer, Bildung und kulinarischen Entdeckungen. Diese Stadt hat für jeden etwas zu bieten, und wir haben jede Minute echt genossen. Nun geht unsere Reise weiter in die japanische Kaiserstadt Kyoto, worauf wir uns wahnsinnig freuen! Wir danken euch herzlich für's Mitlesen und Mitverfolgen unserer Familienreise und senden euch warme Grüsse,


Eure Entdecker-Familie.




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