Wie bereits angekündigt, führte die angepasste Reiseroute bereits nach unserer Zeit in Bali in das Land der Kängurus und Koalas. Wir dachten die Beständigkeit eines Wohnmobils und das Leben auf den Campingplätzen könnte unserem kleinen Sonnenschein gefallen. Und so war es auch, wir hatten in Australien eine wunderbare Zeit und freuen uns bereits darauf, bald wieder in diesem wunderbaren Land zu sein!
Das Abenteuer im Down Under startete im wunderschönen und entspannten Brisbane und die Stadt hat uns begeistert. Brisbane war easy going und irgendwie fühlte man eine gewisse Leichtigkeit in der Luft, die wir dann sehr gerne aufsaugten und einfingen.
Wir waren zu Beginn noch zu Fuss unterwegs und haben uns die Sunshine Capital, wie Brisbane in Australien genannt wird, angeschaut. Nach einem tollen Spaziergang entlang des Flusses haben wir den wunderschönen Botanischen Garten besucht. Es war gerade eine Ausstellung, die mit Light&Sound die Schönheit des Parks betonte. Wir besuchten sie jedoch nur tagsüber, weil es sonst zu spät geworden wäre für Namik aber es war trotzdem sehr schön, vor allem weil wir dort die ersten Tiere sahen, die man sonst im Zoo bestaunen muss, wie riesige Leguane, Ibisse (ist das das Plural von Ibis?! Die grossen Vögel meine ich…) oder schöne Kakadus und grün-rote Papageivögel. Die konnte ich aber leider nicht für euch fotografisch festhalten, weil die immer abdüsten sobald ich in die Nähe kam, aber ihr bekommt stattdessen Schleichwerbung für die Fresh Fins (sie sind nicht nur eine wunderbare Tauchschule, wir lieben auch ihre T-Shirts!) und meine zwei wunderbaren Reise-Buddys beim Beobachten eines Leguans:
Im Süden von Brisbane befindet sich noch eine andere Attraktion und für mich auch ein Zeichen der australischen Einstellung gegenüber Familien und Bevölkerung: das Streets Beach in South Bank.
Eine wunderbare Anlage mit Strand, Pool, Spielplätzen und Picknick-Möglichkeiten mit einer tollen Aussicht auf den Brisbane River und die Skyline. Und das Besondere daran ist, dass es komplett kostenlos ist!
Wir haben in Australien immer wieder ähnliche Sachen/Plätze gefunden, die kostenlos waren und das Leben für Familien dadurch erleichtert haben. Wie zum Beispiel in einem Supermarkt, wo man für die Kleinen gratis Früchte oder Rüebli nehmen konnte, damit sie während der Einkaufstour snacken können. Einfach toll oder?
Was uns in Brisbane auch gut gefallen hat, war eine Bootsfahrt auf dem Brisbane River, die uns lediglich ein paar Cents gekostet hat. Wir sind von einer schönen und eher nobleren Wohngegend direkt in die Stadt damit gefahren und überlegten dabei, ob Brisbane eine Stadt zum Auswandern wäre. Nicht, dass wir das irgendwie vorhaben, es sind nur so kleine Träumereien immer wieder, die vor allem in Australien besonders oft vorkamen. Wir haben uns wirklich in Australien verliebt! 😍
Unser Camper-Abenteuer beginnt
Nach drei Tagen in Brisbane starteten wir das Abenteuer auf Rädern und holten unseren Wohnmobil bei Mighty ab. Ehrlich gesagt bin ich immer gestresst wenn ich irgendwo ein Auto miete und so waren wir auch bei Mighty etwas angespannt, aber es war top. Wir gingen zum Abholort, wo wir von sehr freundlichen Mitarbeitenden empfangen wurden und während uns die Dame bediente (und beschenkte, wir bekamen mehrere Sachen wie Tabs für’s WC und die Endreinigung einfach umsonst) und wir den Papierkram erledigten, spielte ihr Kollege mit Namik in der Kinderecke. Danach zeigten sie uns das Fahrzeug, erklärten uns alles und zeigten uns die dafür eingerichtete App mit echt nützlichen Bedienungsvideos und schon wurden wir in die Freiheit entlassen. Salim‘s Definition von Freiheit ist es wortwörtlich, „machen zu können, was er will, wann er es will“. Und genauso war es nun mit dem Camper. Wir konnten spontan anhalten oder unseren Aufenthalt auch mal verlängern, wenn uns danach war.
Wie als wir auf einer Küstenstrasse fuhren und ich im Wasser in der Ferne etwas sah und merkte, dass es Wale waren! Sofort hielten wir an und rannten zum Strand und tatsächlich: Buckelwale machten sich auf den Weg Richtung Norden und liessen uns an ihrem Schwimmschauspiel für mehrere Minuten teilhaben. Ihre Wasserspritzer haben einfach was Tolles und Magisches, nicht? 😊
Wir beobachteten das ganze von einem fast menschenleeren Strand aus, mit Sand so weich, dass es sich anfühlte, als würden wir auf Mehl laufen. Kennt ihr das Geräusch, das Mehl macht wenn man auf die Mehlpackung drückt? Genauso hörte es sich unter unseren Füssen an. Es war absolut grossartig, wie ihr aus den folgenden Fotos auch entnehmen könnt. Weniger grossartig war es dann, diesen superfeinen Sand aus unseren Haaren zu kriegen, aber es war es echt wert.
Wir fuhren gesamthaft mehr als 900km und freuten uns immer wieder, wenn wir die Schilder sahen, die uns vor Koalas und Kängurus auf den Strassen warnten. Einmal sprang ein Känguru auch direkt vor‘s Auto! Zum Glück ist Salim ein super und aufmerksamer Autofahrer und konnte abbremsen und das süsse Tier hoppelte davon. Bei den Koalas jedoch war das etwas anderes. Ich beginne echt zu glauben, dass es diese süssen Eukalyptus-Liebhaber in Echt gar nicht gibt. Ist nur ein Marketing-Trick der Australier und sie sind in die Kategorie der Einhörnern einzustufen. Wir haben sie nämlich in freier Wildbahn nie gesehen! NIE! Wir hielten überall danach Ausschau, haben nach deren Kot (soll aussehen wie Briketts) unter hohen und alten Eukalyptusbäumen gesucht und trotzdem: nichts! Die Sucherei hatte aber die positive Nebenwirkung, dass wir sie optimal als Beschäftigung für Namik nehmen konnten, wer wir durch die Gegend spazieren wollten. Dann sagten wir immer, dass wir auf die Suche nach Koalas gingen. Diese kleine Notlüge war nötig, um ihn von den super Spielplätzen in Australien loszukriegen!
Der Australia Zoo
Wo wir dann vermeintlich echte Koalas sahen, war im Australia Zoo von Steve Irwin. Ich sage vermeintlich echt, weil wir haben sie zwar gesehen aber die chillten einfach da und bewegten sich nicht, vielleicht waren es einfach echtaussehende Plüschtiere? Wir hätten zwar die Chance gehabt, sie zu streicheln, aber die Schlange dafür war lang und wir dachten, wir würden ja sicher noch welche in der Wildnis sehen, also entschieden wir uns, sie nicht zu streicheln. Wir wissen also nicht, ob sie nun Fabelwesen oder doch echte Tiere sind. Was denkt ihr, sehen sie echt aus? 😅
Dafür haben wir die Chance wahrgenommen, die Kängurus im Australia Zoo zu streicheln und zu füttern. Ihr hättet Namik sehen sollen! Er macht, wenn er happy ist, immer so kleine Sprünge und strahlt richtig vor Freude. Das war bei den Kängurus auch so, er war überglücklich. Wenn man ihn auch nach seiner liebsten Airline fragt antwortet er immer „Qantas, mit dem Känguru“.
Wir sahen im Australia Zoo auch andere Tiere zum ersten Mal, wie Dingos, Wombats, viele Giftschlangen und einen süssen (und schon ein bisschen hässlichen) Tasmanischen Teufel. Allgemein war es eine ganz tolle Erfahrung. Der Zoo ist echt sehr weitläufig und die Tiere haben sehr viel Platz und haben sehr schöne und gepflegte Gehegen. Die Kängurus haben zum Beispiel auch die Möglichkeit, sich in „menschenfreie Zonen“ zurückzuziehen, wenn sie nicht gestreichelt werden wollen oder die Koalas legen immer wieder eine Pause ein.
Kängurus sahen wir immer wieder sehr viele. Am nächsten sahen wir sie auf einer Farm, wo wir übernachteten. Da hatten sie gerade Babies bekommen und liefen zwischen den Macadamia-Bäumen umher. Auf ebendieser Farm drehte auch ein sehr frecher Emu seine Runden.
Am Anfang war es ja noch lustig aber mit der Zeit wurde es echt nervig! So nervig, dass wir uns entschieden, doch nicht länger auf der wunderschönen Farm zu bleiben. Wir konnten unmöglich draussen sitzen und etwas essen, ohne dass er sich zu uns gesellte und uns das Essen wegschnappte. Als er dann Namik beim Früchtlisammeln sah und dachte, es wäre was zum Essen und sie ihm aus der Hand schnappte, erschrak der Kleine so, dass er danach Angst vor dem Emu hatte und nicht mehr draussen sein wollte. Also zogen wir weiter, denn das nächste Highlight wartete schon auf uns. Schaut hier noch an, wie der Freche versucht, etwas aus dem Wohnmo zu klauen:
Das nächste Highlight war dann die nächste Farm, auf der wir mehrere Tage verbrachten: Hossana Farm Stay.
Wir hatten ursprünglich nur für zwei Tage gebucht aber als wir dort ankamen und die Farm sahen, haben wir sofort um zwei weitere Tage verlängert. Die haben das so toll gemacht! So gab es beispielsweise einmal am Abend ein Openair Cinema mit einem Kinderfilm, an einem anderen gab es Pizzas und Livemusik. Am Tag konnten die Kleinen (und Grossen!) auch kleine Küken halten, Hasen streicheln und füttern, sich auf Schatzsuche begeben oder die Ziegen und Schafe füttern. Falls man alle diese Aktivitäten nicht machen wollte, gab es auch noch einen Badesee mit einer tollen Rutsche. Das Hossana Farm Stay ist echt sehr empfehlenswert und wir haben dort eine super Zeit verbracht.
Weniger entzückt waren wir davon, dass dort unser Campingtisch geklaut wurde und wir mehrere Tage lang viel Regen hatten. Leider nicht nur einfach Regen, es war dazu auch noch kalt! Also begaben wir, die bisher immer dem Sommer und den warmen Temperaturen gefolgt und entsprechend ausgerüstet waren, uns auf die Suche nach Regen- und Herbstkleider. Ihr werdet es nicht glauben: Gummistiefel in Namik‘s Grösse waren absolut unmöglich zu finden! Wir haben überall, und zwar wirklich ÜBERALL gesucht aber nichts. Eine Regenhose haben wir irgendwann später gefunden aber Regenjacke war auch Mangelware. Also waren wir im Wohnmobil eingesperrt und haben Musik gehört und getanzt, Youtube Kids geschaut und gemalt. Ein Regen-Highlight war dann ein Picknick im Wohnmo auf dem Aldi-Parkplatz😅
Wir waren viel auf Campingplätzen unterwegs und es war so toll. Die sind so gut ausgestattet, haben grossartige Spielplätze (überall, auch ausserhalb der Campingplätze!) und wir haben so tolle Menschen kennengelernt. Namik war echt in seinem Element und hat die Interaktionen mit den anderen Kiddies echt genossen. Mittlerweile versteht er auch etwas Englisch und bemüht sich, immer mehr zu lernen, damit er sich mit den Kindern verständigen kann. Ihr könnt euch vorstellen, wie wir vor Stolz fast platzen oder?
Etwas weniger schön war die Tatsache, dass wir an einem langen Wochenende in Australien waren und es dort anscheinend üblich ist, dass Campingplätze für Feiertage höhere Preise verlangen. Etwas höher wäre ja noch verständlich gewesen, aber bei einem Campingplatz mussten wir statt den üblichen 75 Dollar pro Nacht, an diesem langen Wochenende sage und schreibe 190 Dollar pro Nacht bezahlen! Wir haben das nur gemacht, weil wir nichts anderes hatten, Spontanität hat halt eben ihren Preis. Also meine Notiz an euch: prüft, ob im jeweiligen Bundesstaat irgendwas offiziell gefeiert wird und bucht euch im Voraus eine nicht ganz so teure Übernachtung, wenn ihr euch die Überraschung sparen wollt.
Eine wirklich tolle Überraschung hatte ich in einem Baumarkt. Wir waren auf der Suche nach Murmeln (der kleine Mann ist absolut begeistert davon) und als wir nirgends fündig wurden, fuhren wir in einen Baumarkt und versuchten dort unser Glück. Die Suche verlief leider erfolglos, da wir kleinere Murmeln als üblich gesucht haben. Als ich dann nach langer Murmeln-Suche Namik und Salim vom kleinen Spielplatz&Café im Baumarkt abholen wollte, waren sie weg. Sie wurden nämlich von einer Mitarbeiterin dazu eingeladen, an einem Workshop ein Serviertablar zu basteln. Die Materialien dafür waren kostenlos und die Mitarbeiterin nahm sich richtig Zeit, uns beim Basteln anzuleiten. Mal schauen, was Namik’s Grossmami zum Geschenk sagt, wir werden berichten und das Resultat teilen😉
Als wie unsere Bewunderung für den gratis Workshop aussprachen erzählte uns die Mitarbeiterin, dass sie das während den Schulferien täglich anbieten, ausserhalb der Schulferien dann jeweils am Samstag. Sie sagte auch, dass solche Aktivitäten in Australien sehr häufig sind, nicht nur für Kids sondern auch für die Eltern. So wunderbar!
Wir trafen zum Beispiel später auch auf eine Künstlerin, die ihre Kunstwerke in einem Container ausstellte und für nur fünf australische Dollars (nichtmal drei Franken) Workshops für die Kleinen anbot, wo sie lernen konnten, mit Ton ihre eigenen Kunstwerke zu machen.
Australien hat uns nicht nur wegen seiner Natur, sondern auch wegen seiner Offenheit und Herzlichkeit für Familien verzaubert. Jeder Tag war ein neues Abenteuer – ob es nun wilde Tiere, wunderschöne Strände oder einfach nur das Basteln im Baumarkt war. Ich schliesse nun meinen Post langsam mit einem weiteren, tollen Aspekt der Australier bzw. der australischen Kultur ab: ihren Humor!
Für uns ging die Reise dann weiter Richtung Südpazifik und ihr könnt euch auf paradiesische Strände und Berichte über wunderbare Begegnungen freuen. Der Post zu unserer Zeit in Fidschi ist bereits „in the making“ und kommt bald!
Wir danken euch herzlich für‘s Mitlesen und Mitverfolgen unserer Familienreise und senden euch ganz liebe Grüsse aus der Ferne,
Eure Entdecker-Familie.
Comments